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Schutzimpfung bei Harnwegsinfekten

Impfungen allgemein sind die sinnvollste Vorsorge-Maßnahme der Modernen Medizin! Man unterscheidet aktive und passive Impfungen/Immunisierungen.

Bei der Passiven I. wird dem Körper der bereits fertige, schützende Antikörper von außen zugeführt. Da Eiweiß-Stoffe einem natürlichen Abbau unterliegen, ist die Dauer des Schutzes zwar zeitlich begrenzt, beginnt dafür aber sofort.

Bei der Aktiven Immunisierung/Impfung – und dies ist die weit größere Zahl der bekannten Impfungen – wird der Körper gereizt, selbst Abwehrstoffe/Antikörper zu bilden. Damit er dies in ausreichendem Maße tut, muss in der Regel der Impfstoff wiederholt zugeführt werden. Der entstehende Schutz ist dann aber von viel längerer Dauer. Das bekannteste Intervall bei der Impfung gegen Tetanus, Diphtherie, Keuchhusten und Polio beträgt 10 Jahre.

In Deutschland werden alle Fragen und Erkenntnisse in Sachen Impfschutz bei der STIKO (Ständige Impfkommission) im Robert-Koch-Institut in Berlin gesammelt und ausgewertet. Die Erkenntnisse finden dann Eingang in die Allgemeinen Impfempfehlungen. Allgemein empfohlene Impfungen werden in der Regel von den Gesetzlichen Krankenkassen – GKV – übernommen. Andere Impfungen, die aus Gründen eines Auslandsaufenthaltes oder wegen besonderer Gefährdungen am Arbeitsplatz notwendig werden, müssen ggf. selbst oder vom Arbeitgeber bezahlt werden.

Eine besondere Impfung ist die sog. "StroVac®-Impfung", eine Maßnahme zur Vorbeugung und Behandlung wiederkehrender bakterieller Harnwegsinfekte (Blasen- und Nierenbeckenentzündung). Es handelt sich um eine Schutzimpfung, die der Erzeugung einer Immunität, eines Abwehrschutzes zur individuellen Vorbeugung gegen Infektionskrankheiten dient.

Das Verfahren

Die StroVac-Impfung hat eine aktive Immunisierung durch Injektion inaktivierter Keime zur Folge. Nach Kontakt mit den Eiweiß-Stoffen der Erreger beginnt das Immunsystem mit der Bildung von Antikörpern durch bestimmt spezialisierte Abwehrzellen (Lymphozyten). Bei einem erneuten Kontakt mit den Antigenen derselben Erreger erfolgt eine schnellere, wirksame Immunantwort des Körpers und dadurch eine erfolgreiche Abwehr, der Infektion. Die StroVac-Impfung enthält abgetötete Bakterienarten, die am häufigsten für Harnwegsinfekte verantwortlich sind. Eine Impfdosis des Impfstoffes enthält Keime folgender Art und Menge:

Zuerst erfolgt die Grundimmunisierung mit der StroVac-Impfung dreimal im Abstand von ca. 2 Wochen. Sie gewährleistet einen Schutz von etwa zwölf Monaten. Die Auffrischung erfolgt durch den sogenannten Booster-StroVac nach ungefähr einem Jahr. Die Impflösung hat ein Volumen von 0,5 ml und wird in die Muskulatur, meist in den Oberarmmuskel, injiziert. Besonders nachhaltig und ausgeprägt ist der Schutz, wenn das Immunsystem auch auf anderem Wege unterstützt wird, zum Beispiel durch positive Beeinflussung der Zusammensetzung der Darmflora.

Ihr Nutzen

Die StroVac-Impfung kann die Häufigkeit von Harnweginfekten reduzieren und dadurch Infektionskomplikationen wie der Chronischen Nierenbeckenentzündung vorbeugen, mindestens aber die Häufigkeit des Einsatzes von Antibiotika reduzieren.

Weitere Infos:
hpv-impfung-krebsvorbeugung- (krebsinformationsdienst.de)

HPV-Impfung für Kinder & Jugendliche

Die HPV-Infektion ist eine weit verbreitete Virusinfektion, die bereits bei dem ersten Sexualkontakt übertragen werden kann. Es gibt viele verschiedene HP-Virustypen. 13 davon können Krebs unter anderem am Gebärmutterhals, am Penis, Anus oder im Mund- und Rachenraum verursachen. Jährlich erkranken rund 7850 Männer und Frauen an Krebs, der durch HPV ausgelöst wird. Zudem ist HPV die Ursache für ca. 120.000 Erkrankungen an Genitalwarzen pro Jahr. Die Behandlung ist oft langwierig und unangenehm. Mit der Impfung gegen HPV kann bestimmten HPV-bedingten Erkrankungen vorgebeugt und das Risiko für HPV-bedingte Krebsarten gesenkt werden.

Verfügbare Impfstoffe:

Zugelassene Impfstoffe gegen HPV sind der bivalente HPV-Impfstoff Cervarix® und der neunvalente Impfstoff Gardasil®9. Gardasil®9 bietet einen zusätzlichen Schutz vor HPV-Typen, die für etwa 90 % der auftretenden Genitalwarzen verantwortlich sind.

Zeitpunkt und Impfschema:

Der wirksamste Impfschutz gegen die im Impfstoff erhaltenen Virustypen entsteht, bevor eine persistierende HPV-Infektion stattgefunden hat, also im besten Fall vor dem ersten Sexualkontakt. Dennoch ist eine Impfung auch nach bereits stattgefundenem Sexualkontakt und sogar nach einer HPV-Infektion sinnvoll, da sie gegen andere HP-Virustypen schützen kann.

Versäumte Impfungen sollten so schnell wie möglich nachgeholt werden. Eine Auffrischimpfung ist nach derzeitigem Empfehlungsstand nicht erforderlich.

Kosten:

Die Kosten für die HPV-Impfung übernimmt für Jungen und junge Männer die Gesetzliche Krankenkasse.

Prophylaktischer Schutz:

Mit der HPV-Impfung können Sie das Risiko Ihres Kindes, später im Leben aufgrund von HPV an Krebs zu erkranken, deutlich senken. Die Schutzwirkung der HPV-Impfung von Gebärmutterhalskrebs liegt bei bis zu 94 Prozent. Bei den anderen Krebsarten (Anal-, Penis- oder Mund-Rachen-Krebs) liegt die Schutzwirkung der HPV-Impfung je nach Krebsart zwischen 50 bis 76 Prozent. Mit einem der beiden verfügbaren HPV-Impfstoffe können Sie das Risiko ihres Kindes, später an Genitalwarzen zu erkranken, um 90 Prozent senken.

Sicherheit der Impfung:

Mittlerweile sind ca. 270 Mio. Impfungen weltweit durchgeführt worden. Dabei traten neben bekannten Impfnebenwirkungen bis auf Einzelfälle keine anhaltenden oder die Gesundheit nachhaltig beeinträchtigenden Nebenwirkungen auf. Dies wurde vor und nach der Zulassung in umfangreichen Studien untersucht. Durch die Impfung kann es einmal zu lokalen Reaktionen an der Einstichstelle kommen (Rötung, Schmerzen, Schwellung, etc.).

Die Impfnebenwirkungen sind nicht häufiger als bei anderen Impfungen. Dazu gehören als häufige Nebenwirkungen zum Beispiel Schwindel, Abgeschlagenheit oder Kopfschmerzen. Diese sind vollständig reversibel und zeitlich begrenzt. In sehr seltenen Fällen kann eine Anaphylaxie auftreten (ca. 1,7 Fällen pro 1 Millionen Impfungen).

Das Paul-Ehrlich-Institut, zuständig für die Sicherheit von Impfstoffen, stellt auf seinen Internetseiten weitere Informationen zur Verfügung (www.pei.de).